Jugendbildungsstätten Bayern
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In unseren 12 Jugendbildungsstätten arbeiten wir mit qualifizierten Teamern, Referenten und fest angestellten Mitarbeitenden aus den verschiedensten Bereichen. Sie alle bilden das JuBi-Team, das gemeinsam den Aufenthalt der Gäste und Teilnehmenden sorglos gestaltet und Bildungserlebnisse möglich macht. Seit 1. Dezember 2019 verstärkt Ulrike Baetjer das Team der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neukirchen. Was sie dort für Seminare leitet und warum sie sich überhaupt an der JuBi beworben hat, hat sie uns im Interview verraten.
Liebe Uli, du hast dich als Jugendbildungsreferentin beworben. Was hat dich an dieser Stelle besonders gereizt?
Schon in meinem Studium an der Evangelischen Fachhochschule in Nürnberg war der Bereich „Arbeit mit Jugendlichen" mein Schwerpunkt und dies zieht sich durch meine bisherige berufliche Tätigkeit wie ein roter Faden. Nach 11 Jahren vor allem im Bereich Schulsozialarbeit und Ganztagsschule reizen mich die neuen Möglichkeiten und Themen, die man als Jugendbildungsreferentin in der außerschulischen, non-formalen Bildungsarbeit hat.
Die 12 vom BJR anerkannten und geförderten Jugendbildungsstätten in Bayern haben verschiedenste Trägerstrukturen. Du arbeitest jetzt in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Neukirchen. Hast du dich bewusst dafür entschieden?
Es war auf jeden Fall eine bewusste Entscheidung. Schon als Teenager habe ich ehrenamtlich in unserer Kirchengemeinde und im CVJM mitgearbeitet, da dies meinem persönlichen Glauben und Wertvorstellung entspricht. Zuletzt war ich in der ejott (Ev. Jugend Coburg) als Jugendreferentin tätig und freue mich, dass die Jugendbildungsstätte in Neukirchen ebenfalls zum Dekanat Coburg beziehungsweise ab dem 1. Januar 2020 zur Evangelischen Landeskirche gehört.
Die Jugendbildungsstätten reagieren mit ihren Angeboten auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen und bieten Jugendlichen Hilfen zur Orientierung. Was ist dir diesbezüglich in deiner Arbeit mit Jugendlichen besonders wichtig?
Wichtig ist mir eigentlich genau das, was aus der Frage schon hervorgeht. Wir reagieren auf die Belange/Interessen und auch Nöte der Jugendlichen und bieten Hilfe zur Orientierung. Das bedeutet für mich, Jugendliche ernst zu nehmen, Partizipation zu leben und davon auszugehen, dass Jugendliche vielfältige Ressourcen besitzen. Meine Aufgabe sehe ich darin, den Jugendlichen Tipps und Hilfestellungen bei der Entdeckung und Umsetzung ihrer Ressourcen zu geben.
„Wir machen euch fit!" – die Bildungsangebote richten sich an alle jungen Menschen in Bayern sowie an ehrenamtliche und hauptberufliche Fachkräfte der Jugendarbeit. Was möchtest du ihnen vermitteln?
Oft geht es bei einem Bildungsangebot entweder um ein fachliches Thema aus dem Bereich Pädagogik oder um ein Gesundheitsthema oder ein geistliches Thema. Bei „Wir machen euch fit!" blinkt in meinem Hinterkopf der ganzheitliche Aspekt auf und ich denke an Bildungsangebote die sowohl fachlicher, körperlicher sowie geistiger/geistlicher Natur sind.
Jugendbildungsarbeit in Bayern erfindet sich immer wieder neu. Was würdest du gerne mal ausprobieren?
Reizvoll fände einmal auszuprobieren, ob eine Kombination aus Jugendfreizeit und Bildungsarbeit bei den Jugendlichen ankommt. Morgens lernen wir beispielsweise gemeinsam die Gebärdensprache, mittags machen wir ein Geländespiel mit Gebärden und abends sitzen wir am Lagerfeuer. Oder nach dem Prinzip der Peer-Education, das Erarbeiten von Angeboten von Jugendlichen für Jugendliche.
Du bist bei deiner vorherigen Tätigkeit in der Evangelischen Jugend immer wieder als Gast nach Neukirchen gekommen. Was macht aus deiner Sicht Jugendbildungsstätten besonders?
Wenn ich an Neukirchen denke, dann fallen mir zum einen die vielfältigen Möglichkeiten ein, die typisch für Jugendarbeit sind und eher einen „Freizeitcharakter" haben. Sei es das tolle Außengelände mit den Lagerfeuerstellen oder der Werkraum. Gleichzeit gibt es aber auch die Gelegenheit der Bildungsangebote, z.B. Teambildung, Medienbildung und vieles mehr. Gerade diese Kombination macht Jugendbildungsstätten für junge Menschen so attraktiv. Auf jeden Fall scheinen sich die Kinder und Jugendlichen wohl zu fühlen. Als ich erzählt habe, dass ich ab Dezember an der JuBi arbeite hat mich ein Fünftklässler (mit seiner Jahrgangsstufe war ich vor kurzem in Neukirchen bei den Kennenlerntagen) gefragt, ob er – wenn ich dann da arbeite – mit seiner Familie dort auch Urlaub buchen kann.
Schwerpunkt deiner Arbeit werden unter anderem Besinnungstage mit Schulklassen zu unterschiedlichsten Themen sein. Warum ist es aus deiner Sicht wichtig, dass Schulen außerschulische Jugendbildungsangebote buchen?Durch die Teilnahme an außerschulischen Jugendbildungsangeboten erleben Schüler_innen Bildungsprozesse (unabhängig von Zensuren), die sich an den Prinzipien von Freiwilligkeit, Werteorientierung, Partizipation sowie Pluralität orientieren. Diese non-formalen Angebote, die außerhalb des Systems Schule gemacht werden, setzen an der Lebenswelt der jungen Menschen und ihren ganz persönlichen Fragestellungen an. Sie unterstützen meiner Ansicht nach Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung zu sozial kompetenten Persönlichkeiten und motiviert sie, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.
Und noch etwas ganz Persönliches: Was ist dein Ausgleich und deine Lieblingsaktion zum Innehalten?
Da gibt es einige Dinge. Ein guter Ausgleich ist es, wenn ich in meinem Garten zum Beispiel Gemüse anpflanze und mich daran freue, wenn es wächst und ich zur Ernte schreiten kann. Oder Spaziergänge mit unserer Hündin Lotta, durch die Bewegung in der Natur (und die Konzentration auf Lotta, dass sie nichts anstellt und sich in was auch immer wälzt ???? ) bekomme ich absolut den Kopf frei.
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