Um diese Themen und vor allem die Zusammenhänge ging es beim Seminar zu den Klimatagen im Jugendbildungszentrum der IG Metall in Schliersee. Im Zentrum standen folgende Fragen: Wie hängen Energiepolitik, Gewinnstreben von Unternehmen, Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zusammen? Wie sind Funktionsweisen und Interessenlagen in unserem Wirtschaftssystem? Und: welche Haltung haben die Teilnehmer*innen dazu?
Aktion
In einer Klima-Schnitzeljagd mit vier Stationen erhalten Jugendliche und junge Erwachsene Informationen zur Interessenlage von Unternehmen und Arbeitnehmer_innen, zum Erneuerbare Energiengesetz (EEG), zu Folgen des wirtschaftlichen Handelns für die Umwelt. Die Teilnehmer beleuchten an den Stationen der Schnitzeljagd unser Wirtschaftssystem und werden angeregt, ihre eigene Meinung zu reflektieren, einzubringen und mit anderen auszutauschen.
An der Station 1 sind die Teilnehmenden Jugendlichen aufgerufen, ihre Erfahrungen und Bilder von Umweltzerstörung darzustellen (Bodenzeitung).Gewinnstreben im Widerspruch zum Öko-Image bei einzelnen Unternehmen ist Thema an der Station 2 der Schnitzeljagd. Die Teilnehmenden sollen ihre Gedanken an einer Pinnwand „stumm" diskutieren. An Station 3 können die Teilnehmenden ihr Wissen zum EEG überprüfen und bekommen Einblicke in finanzielle Details des Gesetzes. An der letzten Station 4 werden Forderungen an die Politik und Unternehmen gesammelt. Die Frage ist hier: Was müssen wir verändern, um den Klimaschutz in Deutschland voran zu treiben.
Die Klima-Schnitzeljagd wird in mehreren Seminaren des IG Metall Jugendbildungszentrums Schliersee angeboten und durchgeführt. Junge Arbeitnehmer:innen in Ausbildung oder am Anfang ihres Berufsweges sind Zielgruppe in diesen Seminaren.
Arbeitshilfen
Eine warme, helle Wohnung, die heiße Dusche am Morgen: für uns eine angenehme Selbstverständlichkeit. Doch woher kommt die Energie dafür? Wie wird sie erzeugt, welche Transportwege legt sie zurück? Rund zwei Drittel des Energieverbrauchs im privaten Haushalt entfällt auf das Heizen. Der Einsatz von fossilen Energieträgern wie Gas und Öl zur Gewinnung der Energie ist bedenklich für das Klima. Den Blick bei Jugendlichen dafür zu schärfen, welche Alternativen zu fossilen Energieträgern bestehen, welche Energieformen wir vor Ort haben und wie diese effizient genutzt werden können, war Aufgabe des Aktionszentrums Benediktbeuern bei den Klimatagen.
Aktion
Räumlicher Mittelpunkt der Aktion mit Schülerinnen und Schülern einer Fachakademie in Landshut war die Energiezentrale des Zentrums für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern. Seit 2001 versorgt diese den gesamten Klosterkomplex mit Wärme und Strom und damit rund 600 Personen, die hier leben und arbeiten sowie etwa 70.000 Übernachtungsgäste pro Jahr. Bis zu 90 Prozent des Wärmebedarfs und etwa 30 Prozent des Strombedarfs im Kloster werden heute aus einem Energiemix von regionalen erneuerbaren Energieträgern gedeckt: Sonne, Wasserkraft und Biomasse (Holz). Dadurch lassen sich jährlich 400.000 Liter Heizöl (= 1.400 Tonnen Kohlendioxid) einsparen. Aber nicht diese Fakten standen im Zentrum der Vermittlung; vielmehr ging es darum, den Jugendlichen die Vorteile, Aspekte und Dimensionen eines Umstiegs von fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern aufzuzeigen, ihre Handlungskompetenz zu fördern und mit ihnen in eine Diskussion zu kommen. Themen dabei waren:
- Klimaschutz durch Nutzung erneuerbarer Energieträger: Wie helfen diese, den Kohlendioxidausstoß zu verringern? Was sind Vor- und ggf. Nachteile der einzelnen Energieträger (Sonne, Wasser, Biomasse)?
- CO2-Freisetzung: Das Verbrennen der Holzhackschnitzel ist kohlendioxid-neutral, d. h. sie binden beim Wachsen dieselbe Menge an Kohlendioxid, wie beim Verbrennen freisetzen.
- Herkunft und Transportwege sowie Folgen für die Region beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger: Die zur Energieerzeugung verwendeten Holzhackschnitzel sind „Abfälle" der Waldwirtschaft, die sonst ungenutzt verrotten würden. In Benediktbeuern stammt das verwendete Holz aus Wäldern der Umgebung, es fallen daher nur kurze Transportwege an. Gleichzeitig werden in der Region Arbeitsplätze neu geschaffen.
Das Fazit der Jugendlichen lautete: Wer Zusammenhänge begreift, ist eher bereit sein Verhalten zu ändern und ein bewusster(er) Umgang mit Energie wird dann zur Option für das eigene Handeln. Häufiger und regelmäßig das Licht ausschalten, wenn man einen Raum verlässt, oder die Heizung im eigenen Zimmer etwas drosseln – hier konnte jeder seinen eigenen „Komfortgrenzen" auf die Schliche kommen und Ideen entwickeln, wie er oder sie in Zukunft bewusster und sparsamer mit Energie umgehen kann.
Arbeitshilfen
„Ich allein kann doch eh nichts machen!" – weil viele Jugendliche beim Thema Klimawandel so denken, führte die JuBi Waldmünchen ein Wochenendseminar mit dem Titel „Gemeinsam mehr erreichen" durch.
Ziel war, die Jugendlichen zu sensibilisieren für die eigenen Handlungsmöglichkeiten zum Schutz des Klimas, mit ihnen Antworten zu suchen auf wichtige Fragen zum Thema, zum Beispiel: Was passiert, wenn wir nichts machen? Was sind Hintergründe des Klimawandels? Wie können wir gemeinsam mit einfachen Mitteln etwas positiv verändern? Welche Möglichkeiten habe ich als Einzelperson?
Unter anderem produzierten die Jugendlichen an diesem Wochenende Handyclips zum Klimaschutz – mit ganz konkreten Vorschlägen für das eigene Handeln.
Beim Seminar „Ran ans Klima" beschäftigten sich die Jugendlichen zunächst mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels. Dabei lernten sie die Wirkungsweise des Treibhauseffekts kennen und erfuhren, welche Einflüsse der Mensch darauf hat. Das Weltverteilungsspiel verdeutlichte die dann die globalen Zusammenhänge und beim Forstspiel lernten die Jugendlichen sehr anschaulich den Begriff „Nachhaltigkeit" kennen.
Anschließend erstellten die Jugendlichen bei verschiedenen Medienprojekten selber Handyclips, um Gleichaltrigen Handlungsoptionen für ihr eigenes Leben aufzuzeigen. Für eine eigene Radiosendung führten die Seminarteilnehmer*innen eine Umfrage zum Themenbereich Klimawandel und Energiewende durch erhoben die Meinungen und Einstellungen von Passanten dazu. Das Fragenspektrum umfasste eine Vielzahl von Themen: „Was halten Sie von erneuerbaren Energien?" – „Welche Maßnahmen ergreifen Sie zum Klimaschutz?" – „Wie stellen Sie sich die Welt in 50 Jahren vor?" u.a.
Bei einer Wanderung mit dem Förster erfuhren die Teilnehmenden den Stellenwert des Waldes für unser Klima. Sie lernten den CO2-Kreislauf kennen und wussten nach der etwa 3-stündigen Tour einiges über nachwachsende Rohstoffe. Immer wieder aufgelockert wurde das Seminar mit kleinen Übungen, z.B. dem „Klima-Tabu".
Arbeitshilfen
Was hat unsere Ernährung mit dem Klima zu tun? Wie können wir uns nachhaltig ernähren? Was brauchen wir wirklich zum Leben? Die Klimawoche auf der Burg Schwaneck fand mit dem Schwerpunkt „Klimaschutz und nachhaltige Ernährung" als Kooperation zwischen Naturerlebniszentrum, Jugendbildungsstätte und Jugendherberge statt.
Für Gäste und Seminarteilnehmer:innen führte die Burg Schwaneck etliche Einzel-Aktionen sowie ein zweitägiges Medienprojekt zum Thema „Klima ISST gesund" und eine „Kinder-Klima-Konferenz Welternährung" in Kooperation mit der Umweltstation Königsdorf durch.
Zel der Klimatage war, Kindern und Jugendlichen über das Thema Ernährung eine leichte Anknüpfung für ihr Handeln für den Klimaschutz im Alltag aufzuzeigen. Der erstellte Medienspot und die Ergebnisse der Kinderklimakonferenz wurden beim abschließenden Mitmachfest „Klima ISST gesund" am 28. Juni 2013 präsentiert. Mehr als 150 Schüler:innen waren hier an rund 15 Mitmachstationen zu gesunder Ernährung und Klimaschutz aktiv: Brotbacken im fahrbaren Ofen, Käse selber machen, Brotaufstriche herstellen oder Wildnispfannkuchen backen.
Bei „Erdbeere und Karotte" (Foto) konnte man seinen Esstyp testen, beim Bohnenpatenprojekt Bohnenvielfalt schmecken, im CO2- Laden klimafreundlich einkaufen und vieles mehr. Die Burgküche servierte den ganzen Tag regionales Bio-Essen. Im Café-International fand während der ganzen Klimawoche ein täglicher Filmabend statt, u.a. mit den Filmen „Taste the waste" und „Plastic Planet".
Rund um einen mit der Tollwood-Ausstellung „Aufgetischt" gedeckten Tisch fand am Nachmittag ein Fachgespräch mit Experten der Jugendbildung, dem Präsidenten des Bayerischen Jugendrings, Matthias Fack und Frau Dr. Monika Kratzer vom Bayerischen Umweltministerium statt.
Arbeitshilfen
- Arbeitshilfe Film ab: Informativ-kritische Filme zum Nachdenken über das eigene Verhalten in Bezug auf Konsum und Klimaschutz
- Arbeitshilfe Lebensmittellandkarte: Ziel ist es, den „Anfahrtsweg" (= Klimabelastung durch Transport) unserer Lebensmittel deutlich zu machen: Welche Lebensmittel werden in der Region / in Deutschland / im Ausland produziert, welche reisen gar zweimal um den Globus, bis sie zu uns gelangen?
- Arbeitshilfe Klimaplanspiel mit Klimakonferenz: Hauptziel der Aktion ist die aktive Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels für Mensch und Natur in verschiedenen Ländern der Welt und die Förderung des Bewusstseins für weltweite Zusammenhänge.
Nie war das Angebot an Lebensmitteln größer als heute und nie waren Lebensmittel günstiger. Wie kann es dennoch gelingen, Kindern und Jugendlichen den Wert von Lebensmitteln zu vermitteln? Sie dafür zu sensibilisieren, wie Lebensmittel produziert werden und welche Transportwege sie hinter sich haben, wenn sie im Supermarktregal liegen?
Rund 20 Prozent der in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgase gehen auf das Konto der Ernährung. Unsere Nahrung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen also in unmittelbaren Zusammenhang. Diesen herauszuarbeiten und in der Jugendbildungsarbeit zu vermitteln, war Ziel der Jugendbildungsstätte Neukirchen.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz im eigenen Alltag zu leben, ist eine wichtige Aufgabe im Sinne einer christlichen Gerechtigkeit. Als Einrichtung der Evangelischen Kirche wollte die Jugendbildungsstätte Neukirchen im Rahmen der Klimatage ihre Gäste und Besucher daher für einen sorgsamen Umgang mit Nahrungsmitteln sensibilisieren und Wege zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ernährung aufzeigen. In Form einer Ideenwerkstatt wurden Vorschläge zu pädagogischen Angeboten zu nachhaltiger Ernährung in Bildungseinrichtungen gesammelt:
→ Durch wachsenden Fleischverzehr steigen die Treibhausgasemissionen seit Jahren kontinuierlich an. Klimafreundliche(re)s Essen muss diesen Aspekt daher unbedingt in den Blick nehmen. Wie kann dies in einer Jugendbildungsstätte gelingen? Gäste könnten z.B. bei der Wahl der Verpflegung ankreuzen, ob sie Fleisch essen möchten oder nicht. Dieser Prozess schärft das Bewusstsein für andere Ernährungsoptionen.
→ Der Vergleich eines Warenkorbs zwischen Discounter, Lebensmittelgeschäft und Biobauernhof. Woher kommen die einzelnen Nahrungsmittel? Wie sind sie hergestellt worden? Welche Transportwege haben sie zurückgelegt mit welchen Folgen für das Klima?
→ Gemeinsamer Einkauf einer Jugendgruppe und anschließendes Kochen unter dem Motto ‚saisonal, regional, vegetarisch': Im Anschluss diskutiert die Gruppe über folgende Themen: Welche Argumente sprechen für regionale und saisonale Lebensmittel in Bezug auf das Klima, auf Arbeitsplätze? Welche Vorteile bieten sie den Verbrauchern? Wie war der Geschmack der Lebensmittel? Welche Anregungen und Alternativen entdecken die Teilnehmenden für das eigene Kochen zuhause?
Was hat interkulturelles Lernen mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu tun? Mehr als man auf den ersten Blick vermutet! Als interkulturelle Facheinrichtung unterstützt die Jugendbildungsstätte Unterfranken ihre Gäste beim Prozess der interkulturellen Öffnung und hilft ihnen, eine interkulturelle Perspektive einzunehmen.
Aktuell verfügen 20 Prozent der Weltbevölkerung über 80 Prozent des Reichtums. Ein Umstand, der zunehmend für soziale Unruhen sorgt. Fakt ist: soll es global mehr soziale Gerechtigkeit geben, müssen wir in Deutschland lernen, weniger Ressourcen zu verbrauchen. Interkulturelles Lernen kann hier Impulse für eine gerechte, nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung geben.
Interkulturelles Lernen ist eine Antwort auf die komplexen und miteinander verbundenen Herausforderungen und Probleme der Globalisierung. Erst wenn wir lernen, Umweltprobleme in Verbindung zu unserem Lebensstil zu bringen, können wir daraus Ideen zu einem umweltbewussten Handeln entwickeln. Hier hilft der Prozess der interkulturellen Öffnung und Perspektive: wie leben wir in Deutschland im internationalen Vergleich? Wie ist der Lebensalltag in fremden Ländern? Wie sieht das Konsumverhalten in den verschiedenen Ländern der Welt aus? Wie ist der Zugang zu Energie, Wasser, Bildung und anderen? Die JuBi Unterfranken will – im Rahmen der Klimatage und darüber hinaus – Anregungen für eine interkulturelle Jugendarbeit für Nachhaltigkeit und Klimaschutz geben:
Lernen von anderen: Im interkulturellen Dialog und in der vergleichende Beschäftigung erfahren die Teilnehmer, wie das Leben in anderen Ländern ist, wie die Sichtweisen von Menschen anderer Länder und Kulturen zu der heutigen Weltordnung, zu Umweltproblemen, zu Lebensstilen u.a. sind.
Bewusstsein für Zukunftsverantwortung bekommen: Besucher und Gäste lernen, Umweltprobleme in Verbindung zu Lebensstilen in der sogenannten ersten Welt zu bringen. Erst daraus können die Folgen für das eigene Handeln im Sinne einer globalen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit aufgezeigt und wirklich begriffen werden.
„Sommer jetzt auch im Winter", Umweltbildung für Einsteiger, oder: wie können wir Jugendliche für die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit interessieren? So lautete das Schwerpunktthema der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck in Franken. Erarbeitet wurden beispielhafte umweltpädagogische Bausteine für den Gruppenalltag, orientiert am unterschiedlichen Bedarf von jugendlichen Teilnehmenden.
Im Rahmen der Klimatage bereitete ein Team der JuBi Burg Hoheneck eine zweitägige Multiplikatoren-Schulung vor mit dem Ziel, attraktive Bildungsangebote aus den Themenbereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für Jugendliche zu entwickeln.
In der Schulung sollten die Teilnehmenden daher nicht nur verschiedenste Lernstationen und Aktionen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit erarbeiten, sondern diese dann auch vorstellen und in der Praxis erproben. Eine Vorauswahl an Aktionen stand bereit, aus der sich jede Gruppe einen möglichen Seminarablauf zusammenstellen konnte.
Am zweiten Tag der Schulung fand die Umsetzung der einzelnen Aktionen statt. Aufgabe dabei war, die vier Säulen der Nachhaltigkeit anschaulich zu erklären, mit Übungen und Spielen zu untermauern und die unterschiedlichen Natur- und Kulturräume bewusst wahrzunehmen. Alle Ideen der Schulung wurden in einer Ausstellung auf den Burghof der Burg Hoheneck im Rahmen des Tages der offenen Tür präsentiert.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendbildungsstätte bedeutete die Vorbereitung des Seminars eine intensive Auseinandersetzung mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltbildung – mit Folgen. Denn in Zukunft wird dies ein vertiefter Schwerpunkt der Jugendbildungsstätte sein: in der alltäglichen Arbeit der Jugendbildungsstätte sowie wie im pädagogischen Bereich durch die Ausbildung von Multiplikatoren und die Durchführung von umweltpädagogischen Seminaren und Angeboten für Kinder und Jugendliche.
Arbeitshilfen
- Arbeitshilfe Naturdarstellung mit Natur: Natur mit Elementen aus der Natur darstellen: Teilnehmende sollen die Natur mit ihren eigenen Augen wahrnehmen und sich bewusst mit ihrer Wahrnehmung auseinandersetzen:
- Arbeitshilfe Was macht das Leben lebenswert: Ziel ist es, sich Gedanken darüber zu machen, was das Leben lebenswert macht und zwar vor dem Hintergrund der drei Aspekte der Nachhaltigkeit. Gelten meine Vorstellungen für alle Menschen?
Die Bergregion der Alpen ist ein einzigartiger und zugleich äußerst sensibler Lebensraum.
Kinder und Jugendliche dafür zu sensibilisieren, ihnen einen möglichst schonenden und ökologischen Umgang mit diesem Lebensraum nahezubringen, ist das Ziel der Jugendbildungsstätte der Jugend des Deutschen Alpenvereins in Bad Hindelang.
Als Beitrag zu den Klimatagen wählte die JuBi Hindelang daher die Planung und Durchführung eines zweitägigen nachhaltigen Biwaks mit einer Jugendgruppe des DJAV Hindelang.
Ziel der Aktion war es, ein Biwak in den Bergen möglichst umweltgerecht durchzuführen und dabei Anregungen für das eigene nachhaltige Handeln im Alltag zu erhalten. Die aus 15 Teilnehmer*innen bestehende Jugendgruppe wurde in die komplette Planung und Organisation der zweitägigen Bergtour eingebunden. Beleuchtet und diskutiert wurden die im Vorfeld z.B. die Themen: Freizeitaktivitäten in den Bergen, Mobilität, Einkauf, Ernährung, Umwelt- und Naturschutz im Alpenraum.
Mögliche Handlungsspielräume wurden besprochen und die Ergebnisse gleich in die Tat umgesetzt: Die Anreise zum Ausgangspunkt der Biwak-Bergtour erfolgte klimaneutral – mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Als Verpflegung für die zwei Tage wurden nur regionale Lebensmittel in Läden in Bad Hindelang oder Hinterstein eingekauft. Gleichzeitig sollte durch die Tour möglichst wenig Müll entstehen und Strom verbraucht werden. Auch der Biwak-Platz wurde nach ökologischen Aspekten ausgesucht, um sensible Bereiche der Natur zu schonen.
Arbeitshilfen
- Arbeitshilfe Nachhaltige Bergtour: Ziel ist es, mit Spaß und Freude auszuprobieren, welche Möglichkeiten es gibt, eine Bergtour nachhaltig und umweltschonend zu gestalten, eine Checkliste vereinfacht die Planung
Die Zusammenhänge von Lebensstil und Nachhaltigkeit waren Thema der Klimawoche in der JuBi Babenhausen: Welche Folgen hat unser Lebensstil für die Umwelt, für nachfolgende Generationen? Wie lebt man überhaupt „nachhaltig" und was heißt das konkret? Und was können wir gemeinsam für eine nachhaltige Gesellschaft tun?
In Kooperation mit der Grund-, Mittel- und Realschule Babenhausen fanden dazu mehrere Projekte statt, bei denen in der Gruppe konkrete Ideen für eine klimafreundliche und damit zukunftsfähige Lebensweise aufgezeigt werden sollten. Roter Faden dabei waren die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Schülerinnen und Schüler ließen sich von Mitarbeitenden der Jugendbildungsstätte zu Tutor*innen und Botschafter:innen für Klimaschutz und nachhaltigen Lebensstil ausbilden. Dieses Projekt war von Anfang an nicht als einmalige Aktion angelegt, sondern wird im Rahmen eines Tutorenprogramms an den Schulen in Babenhausen weitergeführt .
Ein konkretes Ergebnis daraus ist die Entwicklung eines Energiepfades auf dem Gelände der Jugendbildungsstätte. Ganz praktisch und handlungsorientiert war auch der nachhaltige Einkaufsgang durch Babenhausen: Wie kauft man unter dem Aspekt Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein? Welche Rolle spielen dabei Produkte aus der Region? (Wie) kann Shopping helfen, die Welt zu verändern? An mehreren Stationen ging es z.B. um klimafreundliche Einkaufsalternativen, um den CO2-Abdruck durch unsere Ernährung, unsere Kleidung und Mobilität.
Das meiste erledigte man mit Fahrrad oder zu Fuß, Autos gab es wenige und man konnte längst nicht alles kaufen: In einem Generationengespräch im Altenheim erfuhren Schülerinnen und Schüler aus Babenhausen, wie das Leben und der Lebensstil vor 60 oder 70 Jahren war und vor allem, was wir heute davon lernen können.
Arbeitshilfen
- Arbeitshilfe Generationengespräch: Ziel des Gesprächs ist es, unterschiedliche Lebensstile und Lebensweisen im Verlauf der Generationen aufzuzeigen und Bewusstsein für diese zu schaffen.
- Arbeitshilfe „Wer besitzt wieviel": Schneller Einstieg in die Themen nachhaltige Entwicklung, Lebensstile, soziale Gerechtigkeit über Bilder zum Besitz von Menschen in verschiedenen Kontinenten.
Was hat Regionalität mit dem Klima und Klimaschutz zu tun? In welchen Lebensbereichen kann ich durch klimafreundliches Handeln Einfluss darauf nehmen?
Eine Woche lang haben sich Schüler:innen in der Umweltstation Königsdorf mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinandergesetzt – unter dem Blickwinkel des regionalen Handelns. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Frage der Verwendung regionaler Lebensmittel. Dieser Frage konnten die Teilnehmer:innen u.a. im Klima-Camp (in Kooperation mit dem Aktionszentrum Benediktbeuern und der Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck) und beim Klima-Kochen auf die Spur gehen.
Ziel des Klima-Camps war, die Teilnehmer:innen zu vorausschauendem und vernetztem Denken zu motivieren und sie zur aktiven Gestaltung einer ökologisch verträglichen und sozial gerechten Welt unter Berücksichtigung globaler und lokaler Aspekte zu befähigen.
Besonders spannend waren die Diskussionen über klimafreundliches Kochen und Einkaufen. „Bio, regional, saisonal und fair" sind die Hauptschlagwörter, an die man sich halten sollte, wenn man das Klima schonen möchte. Warum das so ist und was jeder konkret im Alltag tun kann, wurde mit viel Interesse und Feuereifer erarbeitet und diskutiert. Dabei wurde eine Pizza selber zubereitet und im Holzbackofen gebacken, Himbeeren am Feld gepflückt und zu einer schmackhaften Nachspeise verarbeitet. Und auch der Blick über den Tellerrand durfte bei der gemeinsam mit der Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck in Pullach stattfindenden „Kinder-Klima-Konferenz Welternährung" nicht fehlen.
Beim Klima-Kochen mit regionalen Produkten wurde thematisch an den Hauswirtschaftsunterricht in Mittelschulen angeknüpft. Mit Hilfe der Informationen aus dem Unterricht wurden gemeinsam mit den Schüler*innen Handlungsmöglichkeiten für klimafreundliches Kochen erarbeitet und anschließend bei einem Praxistag in die Tat umgesetzt.
Nachhaltiges Handeln und Bewahrung der Schöpfung gehören fundamental zusammen. Wie dies auch 2000 Jahre nach dem Entstehen der Schöpfungsgeschichte noch präsent gehalten und vermittelt werden kann, damit beschäftigte sich die Jugendbildungsstätte Windberg während der Klimatage. „Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte." (Gen 2,15). Der Mensch als Teil von Gottes guter Schöpfung mit einem großen Auftrag: bebauen und hüten – nutzen und bewahren. Für Christen ist das seit jeher eine Grundwahrheit ihres Glaubens: nimm nur so viel von der Natur wie Du brauchst, denn Du und die Natur seid Partner des Lebens.
Aktion
Am 28. Juni 2013 wurde für 5 Minuten in der ganzen Jugendbildungsstätte der Strom abgeschaltet. Über Faltblätter wurden die Gäste zu dieser Aktion informiert:
- Hintergrund der Klimatage und die Ziele
- Energiebedarf der verschiedenen Gebäude der Jugendbildungsstätte und des Klosters Windberg mit sehr verschiedenen Dämmstandards
- Tranzluzente Wärmedämmung im Abt-Gebhard-Haus
- Energieeinsparung der Fünf-Minuten-Aktion
- Geplanter Anschluss des Gebäudekomplexes Kloster und Jugendbildungsstätte Windberg an die örtliche Fernwärmgenossenschaft mit Hackschnitzelheizung, die gerade im Aufbau ist.
Die Ergebnisse der JuBi-Klimatage wurden vom 28. bis 31. Mai 2014 am Katholikentag in Regensburg im Rahmen des Kreativ- und Mitmachangebots „Wie wollen wir gelebt haben? – Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene" im Zentrum für Globale Verantwortung und Europäische Nachbarschaft einem breiten Publikum präsentiert.
Arbeitshilfen
- Arbeitshilfe Schöpfung bewahren: Naturerfahrung wird anhand der Schöpfungsgeschichte erlebbar gemacht. Es werden die 7 Tage der Schöpfungsgeschichte mit praktischen Spielen und Übungen begleitet. Diese Aktion ist eingebunden in die Konzeption der mehrtägigen Naturerlebnistage „Bewahrung der Schöpfung".
- Arbeitshilfe Zugehörigkeitsgefühl: Die Teilnehmenden sollen wechselseitige Abhängigkeiten von Flora, Fauna, Lebensräumen etc. erfahren und erspüren können.