Jugendbildungsstätten Bayern
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Wer regelmäßig unsere Reihe „Gesichter der JuBis" liest, der weiß bestimmt noch, wie sehr wir beim Interview mit Eveline van der Lelij von ihrem Arbeitsplatz geschwärmt haben. Nach rund anderthalb Jahren dürfen wir für das heutige Gespräch wieder das IG Metall Jugendbildungszentrum Schliersee besuchen und sind erneut einfach hingerissen von der tollen Lage unserer JuBi zwischen Bergen und See. Aber auch diesmal sind wir nicht hier, um die Landschaft zu genießen oder für ein paar letzte Schwünge den Hang hinunter die Skier anzuschnallen (also zumindest nicht hauptsächlich ????), sondern stellen euch wieder eine Mitarbeiterin aus unserer JuBifamily vor! Manuela Grebner ist an der JuBi Schliersee für Seminarmanagement und Leitungsassistenz verantwortlich und hat uns einen Einblick in ihren Arbeitsbereich gegeben.
Liebe Manuela, wenn man es mal so sagen möchte – ohne Dich steht der Seminarbetrieb in Schliersee still!
Naja, das ist ein wenig überspitzt formuliert ???? Damit unsere Bildungsseminare stattfinden können, sind vor allem zwei Dinge wichtig: das Haus als Bildungsort und die Referent*innen, die zum Beispiel Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen oder junge Betriebsräte und Betriebsrätinnen der IG Metall aus- und weiterbilden. Meine Aufgabe ist es, sie alle zusammen zu bringen und dafür zu sorgen, dass das Lernumfeld möglichst optimal organisiert ist, damit sich alle auf die Bildungsarbeit konzentrieren können – weswegen sie ja eigentlich da sind.
Um was kümmerst Du Dich im Einzelnen?
Ich versende zum Beispiel die Einladungen zu den Seminaren oder kümmere mich darum, dass die Räume entsprechend vorbereitet sind. Bei drei Seminareinheiten, den dazugehörigen Arbeitsgruppenräumen und einem umfangreichen Workshop-Bereich muss jemand den Überblick über die Belegung behalten. Unser Außengelände kann übrigens auch in die Bildungsarbeit mit einbezogen werden, das muss dann natürlich auch in die Planung aufgenommen werden.
Nun läuft die Bildungsarbeit ja unter „normalen" Bedingungen so langsam wieder an – wie hast Du die besonderen Herausforderungen der letzten zwei Pandemie-Jahre in Deinem Arbeitsbereich erlebt?
Normalerweise planen wir etwa ein Jahr im Voraus und im Mai steht eigentlich immer der Belegungsplan fürs Folgejahr. Das hat sich, wie in den meisten anderen Bereichen, auch bei uns verändert: Kurzfristiger, unsicherer und kaum vorhersehbar wurde unsere Planung. Glücklicherweise hatten wir aufgrund des neugebauten Personalhauses zusätzlich 10 Einzelzimmer zur Verfügung, was uns bei der Umsetzung des Hygienekonzepts enorm geholfen hat. Generell war es vor allem belastend, dass man so viel für den Papierkorb gearbeitet hat, da aufgrund von geänderten Bestimmungen oder Krankheitsfällen ganze Kurse teilweise mehrfach umgeschmissen werden mussten.
Was machst Du in einer solchen Situation, um den Kopf wieder frei zu kriegen?
Ich bin glücklicherweise nicht der Typ, der schnell den Kopf verliert. Wenn es mir wirklich mal zu viel wird, dann gehe ich einfach mal kurz vor die Tür. Der Blick auf den See und in die Natur hilft mir, wieder runterzukommen. Diese Zeit sollte man sich auch zugestehen, denn mit etwas Abstand betrachtet sind die meisten Sachen oft gar nicht mehr so schlimm.
Wie bist Du eigentlich an den Schliersee gekommen, denn ursprünglich stammst Du ja aus Halle an der Saale.
In Halle habe ich das Fachschulstudium zur Kindergärtnerin begonnen und war dann in Elternzeit. Nach der Wende habe ich dann eine dreijährige Ausbildung zur Bürokauffrau (IHK-geprüft) gemacht. Mein Mann hat dann im Mai 1998 als Lokführer bei der Bayerischen Regionalbahn angefangen. Weil ich keine Fernbeziehung wollte, sind wir – mein Mann, ich und unsere mittlerweile 31-jährige Tochter dann zuerst nach Bayrischzell und mittlerweile an den Schliersee gezogen. Inzwischen haben wir noch 2 weitere Töchter und einen Enkel (unsere Enkelin wird im August diesen Jahres unsere Familie noch weiter vergrößern ???? ).
Wie war die Umstellung für Dich, von der Stadt aufs Land, von Mitteldeutschland in den Süden?
Mir als „Stadtkind" ist es anfangs doch recht schwergefallen, dass meine Familie und Freunde plötzlich so weit weg waren und wir nun auf dem Land wohnten. Mittlerweile habe ich mich damit arrangiert und könnte mir ein Stadtleben gar nicht mehr so richtig vorstellen. Als „Zuagroaste" haben wir uns hier einen neuen Freundeskreis aufbauen können. Im Jugendbildungszentrum Schliersee, ich bin seit August 2018 hier, fühlte ich mich von Anfang an sehr gut aufgenommen und endlich angekommen. Das kannte ich so aus meinem bisherigen Arbeitsleben nicht, dass sich ein Team fast wie eine zweite Familie anfühlt.
Was steht 2022 an und was wünschst Du Dir für Deine Arbeit?
Ein bisschen mehr „Normalzustand" täte allen gut – ich hoffe, dass wir nicht noch ein Bildungsjahr unter erschwerten Bedingungen arbeiten müssen. Und auch wenn ich meine Chefin Fritzi Hecker sehr vermissen werde, freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit Patrick Ziesel, dem neuen Leiter der JuBi Schliersee.
Vielen Dank für Deine Antworten, Manuela! Wir drücken – Dir und uns allen – die Daumen, dass unsere Bildungsarbeit wieder möglichst wie geplant und live stattfinden kann.
Unterleiten 28
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