Jugendbildungsstätten Bayern
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Themenbereiche Inklusion, Prävention und Nachhaltigkeit bestimmten Austausch im Plenum
Nachhaltigkeit im Bildungsbetrieb, Inklusion und Prävention – diese Fachthemen standen vom 21. bis 23. September 2022 beim diesjährigen Herbsttreffen der Jugendbildungsstätten Bayern im Mittelpunkt. Aber auch die Auswirkungen der Pandemie auf das Betriebsklima, der aktuelle Personalnotstand und nicht zuletzt die gestiegenen Energiepreise bestimmten die Diskussionen und Sitzungsrunden aller Fachgruppen, die dieses Jahr im frisch umgebauten Jugendhaus Burg Feuerstein im oberfränkischen Ebermannstadt einen idealen Rahmen zum Tagen und geselligen Beisammensein vorfanden.
Traditionell finden sich Ende September rund 50 Mitarbeitende der zwölf Jugendbildungsstätten Bayern aus den Fachbereichen „Leitung", „Hauswirtschaft" und „Pädagogik" zusammen, um im Plenum über ein Jahresthema zu diskutieren und sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Auf der Agenda standen dieses Jahr die Themen „Inklusion in unseren Bildungshäusern", „Nachhaltigkeit" sowie „Prävention sexualisierter Gewalt". Diese wurden durch Führungen, Kurzvorträge und Arbeitsgruppen behandelt und bearbeitet, außerdem wurde das neue Präventionskonzept der Jugendbildungsstätten Bayern vorgestellt. Das Papier, das ein Autor:innenteam aus mehreren Häusern erarbeitet hatte, soll für die Jugendbildungsstätten und auch darüber hinaus in der Jugendarbeit als Orientierung und Leitfaden dienen, um Kindern und Jugendlichen in Übernachtungseinrichtungen größtmöglichen Schutz vor sexualisierter Gewalt zu bieten. Außerdem setzten die einzelnen Fachgruppen weitere Schwerpunkte, die sich aus den aktuellen Herausforderungen für die verschiedenen Bereiche ergaben.
Eine Haus- und Geländeführung ist bei jedem Herbsttreffen der JuBis einer der ersten Programmpunkte. Sie verschafft den Teilnehmer:innen nicht nur die nötige Orientierung in der gastgebenden Einrichtung, sondern ist oft auch Grundlage für den weiteren Austausch. Da die Herbsttagung jedes Jahr in einer anderen Jubi stattfindet, gibt es vor Ort viele Möglichkeiten zur Einsicht in hauseigene Prozesse, Arbeits- und Infrastrukturen. Die Außensicht von Kolleginnen und Kollegen auf das Tagungshaus, die Rückmeldungen, Fragen und Diskussionen sowie die kollegiale Beratung dazu sind wertvoll für die Weiterarbeit und Zukunftsplanung in jedem Haus: Ein unermesslicher Schatz an Erfahrungen, Talenten und Wissen wird hier zusammengebracht und fruchtbar gemacht! Bei der Führung durch das Jugendhausnahmen die Kolleg:innen der JDAV den Begriff „Außensicht" gleich mal wörtlich und zeigten, dass man nicht unbedingt das Treppenhaus benutzen muss, um vom Burgturm herunterzukommen! ????
Bei der Fachgruppe Pädagogik stehen Zielgruppenthemen und aktuelle gesellschaftspolitische Themen immer im Vordergrund der Arbeit, zählt das Bildungsangebot der Häuser doch zum Kerngeschäft der Jugendbildungsstätten. Nun war dies in den letzten zwei Jahren durch Corona stark eingeschränkt oder wegen der Betriebsverbote zeitweise überhaupt nicht möglich. Trotzdem sind die Themen, die Gesellschaft und Jugendarbeit beschäftigen, nicht vom Tisch – im Gegenteil! Konkret stehen institutionelle Schutzkonzepte, die sich am Rahmenkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt orientieren, kurz vor dem Abschluss. Strategien zur Sensibilisierung, Fortbildungen und Kursangebote in diesem Themenkreis waren daher Leitthemen dieser Fachgruppe.
Bei der Fachgruppe Hauswirtschaft standen die Themen „Stimmung im Personal nach Corona" und „Personalgewinnung" im Vordergrund. Die Erkenntnis, dass die Arbeitssituation in den hauswirtschaftlichen Bereichen der Bildungshäuser durch gestiegene Arbeitsbelastungen, Personalmangel und erhebliche Schwierigkeiten bei der Gewinnung von neuem Personal gekennzeichnet ist, gab aktuellen Anlass zum Austausch über mögliche Reaktionsstrategien etwa im Personalmanagement. Hier unterscheidet sich die Situation kaum vom Hotel- und Gaststättengewerbe, das durch Kurzarbeit, Betriebsverbote und Personalmangel in eine Krise gekommen ist. Die Situationsanalyse mit Vorschlägen zu einer Bewältigungsstrategie in den Bildungshäusern wurde in der Abschlussrunde vorgestellt.
Die Fachgruppe Hausleitungen beschäftigte sich unter anderem mit wirtschaftlichen Fragen des Betriebes. Starke Kostensteigerungen sind in vielen Bereichen des Hausbetriebes zu verzeichnen und stellen die Hausleitungen vor großen Herausforderungen: Energiekosten, Lebensmittelpreise, Arbeitspreise für fremdvergebene Dienstleistungen (z.B. Wäscherei), sowie Bau- und Reparaturkosten wurde als Beispiele genannt. Hinzu kommt die unstabile Personalsituation, die vor allem durch coronabedingte Ausfallszeiten, Nachwuchsmangel und Überlastungen gekennzeichnet ist. Die „JuBis zukunftssicher machen" ist hier die Herausforderung, der sich die Jugendbildungsstätten stellen müssen. Dies gilt auch für den Bereich der Inklusion: gerade die älteren Einrichtungen stoßen u.a. wegen der Bausubstanz oder bestehendem Denkmalschutz immer wieder an die Grenzen in Punkto Barrierefreiheit. Im Vortrag „Inklusion in Jugendbildungsstätten" von Friederike von Voigts-Rhetz (Bayerischer Jugendring) sowie in der Arbeitsgruppe „Inklusionsbetrieb – so könnte die Zukunft gestaltet werden" von Ute Weibbrecht-Heine (Jugendhaus Burg Feuerstein) wurde das Thema Inklusion weiter vertieft.
In einem weiteren Programmteil blickte Elke Rusch als Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Jugendbildungsstätten auf die Kampagne „stark gemacht!" zurück und gab Ausblick auf 2023: Neben einem neuen Jahresthema, das ganz im Zeichen der SDGs steht, soll eine frische und imagefördernde Kampagne für die Bewerbung der JuBis als attraktive Arbeitgeber starten. Außerdem steht die nächste Runde der Zertifizierungsinitiative „JuBiZert" an. Beim gemeinsamen Kulturabend wurden Helga Lipfert (Jugendhaus Burg Feuerstein), Alois Nock (Jugendbildungsstätte Waldmünchen) und Bettina Karl (Evang. Jugendbildungsstätte Neukirchen) nach langjähriger Tätigkeit für ihr jeweiliges Jugendhaus von allen Kolleginnen und Kollegen in einer kleinen Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Ihnen vielen Dank für die gute und kollegiale Zusammenarbeit in all den Jahren! Eine Combo aus Ehrenamtlichen des Jugendhause Burg Feuerstein sorgte für einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen.
Das nächste Herbsttreffen findet im September 2023 in der Jugendbildungsstätte Windberg statt. „Jugendhäuser zukunftssicher machen" ist das Thema, mit dem sich die Kolleg:innen dann beschäftigen.
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