Jugendbildungsstätten Bayern
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Das Herbsttreffen der Jugendbildungsstätten Bayern fand dieses Jahr in der niederbayerischen Jugendbildungsstätte Windberg statt. Auf dem Klostergelände des Prämonstratenserordens, der dieses Jahr „100 Jahre Wiederbesiedelung der Abtei Windberg" feiert, kamen vom 27. bis zum 29. September rund 50 Kolleg:innen aus allen zwölf Bildungshäusern zum fachlichen Austausch zusammen.
Die Ankommenden wurden mit Kaffee und Kuchen empfangen, was viele gleich in der spätsommerlichen Nachmittagssonne im Garten genossen. Danach bot der traditionelle Stationenlauf durch die Jugendbildungsstätte den Teilnehmer:innen Einblick in die verschiedenen Aspekte der Jugendbildung und die Möglichkeit, die Bereiche des Hauses und die Umgebung kennenzulernen. Der besondere Reiz der Jugendbildungsstätte Windberg ergibt sich aus der Kombination der alten Klosteranlage und der Klostergemeinschaft mit der modernen Bildungseinrichtung für junge Menschen. Zunächst stellte das pädagogische Team die Schwerpunkte des Hauses vor, das seit 1975 als Jugendbildungsstätte außerschulische Bildungsmaßnahmen, Wochenend- und Wochenseminare für Kinder, Jugendliche und Multiplikator:innen in der Jugendarbeit anbietet. Ein Schwerpunkt der JuBi Windberg sind Angebote speziell für Mädchen und Jungen aus dem Bereich Genderpädagogik, Ferienmaßnahmen und in der seit 2015 anerkannten Umweltstation auch die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Bei der nächsten Station führte Heike Dieterle in den Bereich Hauswirtschaft und Küche ein, bevor Klosterverwalter und Geschäftsführer der JuBi, Thomas Schneider die Prälatur vorstellte. Der pädagogische Leiter Franz-Xaver Geiger führte die Gruppen schließlich durch die Klosterkirche, den „größten Seminarraum der Jugendbildungsstätte, der einen ganz besonderen Rahmen für Bildungsangebote mit Meditation, Gebet und Begegnung bietet", wie er herausstellte.
Politikgespräch, Workshops und wertvoller Input
Nach einem kurzen Austausch in den Berufsgruppen und einem vegetarischen Abendessen fanden sich alle Teilnehmer:innen im Saal zusammen, wo das Politikgespräch mit Josef Zellmeier, CSU-Abgeordneter im Bayerischen Landtag und Vorsitzender des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen stattfand, zu dem sich auch Philipp Seitz, der neue Präsident des Bayerischen Jugendrings angekündigt hatte. In einem konstruktiven und offenen Austausch wurde die Bedeutung der außerschulischen Bildung betont. Zellmeier zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und der Fachkompetenz dieser unterstützenswerten Arbeit, Philipp Seitz betonte außerdem nachdrücklich die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Ausstattung für die Jugendarbeit. Thematisiert wurden auch die geplanten Haushaltskürzungen des Bundes im Kinder- und Jugendplan, die von allen Seiten mit Sorge beobachtet werden.
Nach einem optionalen Morgenimpuls gab es dann am Donnerstag für alle Teilnehmer:innen einen gemeinsamen Input von Coachin und Antirassismus-Trainerin Mathilda Legitimus-Schleicher in Diversitätsorientierter Kommunikation. Bis in den Nachmittag ging es dann weiter mit Workshops und Inputs aus dem Themenfeld Antirassimus, Critical Whiteness und Anti-Bias & Diversity Training, für die zusätzlich noch Maria Beimborn und Faris Al-Mehiawi als Referent:innen gewonnen werden konnten. Kristin Bialas (JuBi Burg Hoheneck) und Uta Manz (JuBi Babenhausen) stellten außerdem die bayerischen Fachstellen Jugend in der Migrationsgesellschaft vor.
Festabend mit vier Verabschiedungen
Der Tag gipfelte im Festabend, der einiges an Programm zu bieten hatte. Musikalischen Genuss bot der Auftritt des Windberger Abteichors unter der Leitung von Kirchenmusiker Peter Hilger. Nach einem kurzweiligen wie verschmitzten Theaterstück „Böhmische Braut" der Kleinen TheaterCompagnie folgte dann noch ein richtiger Verabschiedungsmarathon. Neben der langjährigen pädagogischen Mitarbeiterin Lisa Ehm (Burg Hoheneck) wurden dieses Jahr gleich drei JuBi-Leitungen mit einer partizipativen Quizrunde à la „Wer wird Millionär", musikalischen Einlagen und Laudationen verabschiedet: Andreas Bedacht (Burg Schwaneck) und Hans-Peter Kaulen (Burg Feuerstein) gehen in den Ruhestand, Franz Wasensteiner (Aktionszentrum Benediktbeuern) übernimmt die Gesamtleitung des Klosters Benediktbeuern und übergibt die Leitung der JuBi an Francesco Bagiolini. Kulinarisch wurde der Abend umrahmt von einem vegetarischen Buffet, dass keine Wünsche offen ließ. In entspannter Atmosphäre klang der ereignisreiche Tag schließlich im Stüberl aus.
Zum Städele hinaus
Am Freitagvormittag trafen sich noch einmal die Berufsgruppen zum fachlichen Austausch. Bei den Pädagog:innen war unter anderem die KlimaBildKiste Thema, die in 10 Jugendbildungsstätten ab sofort in der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Einsatz kommt. Die Hauswirtschaftsleitungen besprachen sich über die aktuelle Situation der Stellenbesetzungen und den Fachkräftemangel und in der Runde der Leitungen informierten Judith Fesser (Stiftung Internationaler Jugendaustausch Bayern) und Lea Sedlmayr (BJR) über den Internationalen Jugendaustausch. Nach einer Abschlussrunde und dem gemeinsamen Mittagessen endete die Veranstaltung – eigentlich. Mit einem spontanen Flashmob geleiteten die JuBi-Kolleg:innen (singend und instrumental unterstützt durch Roland Herzogs Akkordeon) Franz -Xaver Geiger dann noch gemeinsam zum Kloster-„Städele hinaus". Der letzte Arbeitstag in Leitungsposition des langjährigen Windberger JuBi-Leiters fiel nämlich genau mit dem letzten Tag des JuBi-Treffens zusammen. Offiziell verabschiedet wird Geiger dann beim Treffen im kommenden Jahr, das in der frisch wiedereröffneten Evangelischen Jugendbildungsstätte in Neukirchen stattfindet.
Insgesamt war das Herbsttreffen der Jugendbildungsstätten Bayern 2023 in Windberg wieder ein inspirierendes Ereignis, von dem die Teilnehmer:innen neuen Ideen und wertvollen Erkenntnissen mitnahmen. Es zeigte einmal mehr, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch und die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen in der Jugendbildung sind.
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